Da bei uns im Barockreitzentrum in Heimsheim die vielseitige Arbeit mit den Pferden sehr wichtig ist, haben wir beschlossen, das zusätzlich zur klassischen Dressur unter dem Sattel, der Arbeit an der Doppellonge und am langen Zügel und der Zirzensik nun auch das Fahren dazugehören soll. Da es für uns zeitlich unmöglich ist, einen Lehrgang über mehrere Wochenenden zu machen, wurde beschlossen, dass wir einen einwöchigen Intensivkurs mit anschließendem Fahrabzeichen machen wollten. Da wir bereits mehr oder weniger Vorkenntnisse hatten, trauten wir uns das zu. Nach längerem Suchen war Jürgen Fritsch (auch bekannt als Friesen-Fritsch) schließlich bereit, mit seinen Pferden für neun Tage zu uns zu kommen. Am Freitag Mittag reisten also alle an. Vier Teilnehmer, Jürgen Fritsch und vier Friesen. Dazu drei Kutschen, jede Menge Geschirr und das Fahrlehrgerät, am dem wir die nächste Woche viele Stunden verbringen sollten. Jeden Morgen um 8.00 Uhr wurde gemeinsam gefrühstückt, danach ging´s an´s Fahrlehrgerät und dann an´s Putzen. Die schwarzen Perlen wurden herausgeputzt, schließlich wollten wir einen guten Eindruck bei der Heimsheimer Bevölkerung machen. Jeden Tag wurden neben Theorie und Fahrlehrgerät zwei- bis dreimal eingespannt, meist zwei-, manchmal einspännig. Immer wieder interessant waren die Fahrten im Straßenverkehr, wo jeden Tag neue Herausforderungen an uns, die Pferde und vor allem die Nerven von Jürgen warteten. Doch trotz klappernder LKW´s, schnellen Bussen und lauten Baustellen sind wir immer wieder heil in den Stall gekommen, den Friesen und Jürgen sei Dank!!! Zur Entspannung ging er’s dann auch mal in´s Gelände und in die Halle zum Kegelfahren. Nach einer Woche hatten wir mehrere Dinge erreicht: einige Routine im Fahren, einen hohen Bekanntheitsgrad, eine vortreffliche Ortskenntnis von Heimsheim und eine Begeisterungwelle für die majestätischen Friesenpferde. Und natürlich hatten wir Nerven und Humor unserers Fahrlehrers auf eine extreme Belastungsprobe gestellt! Denn bei Marienkäfer-Invasionen am Fahrlehrgerät zum Einprägen der Rechtswendung und dem filetierten Nackenstück am Brustblatt schüttelte Jürgen Fritsch nur den Kopf, während wir vor Lachen fast vom Stuhl kippten! Die Prüfung haben wir dann doch alle bestanden, und auch die Richter, die zuvor nicht begeistert waren über kurze Intensiv-Kurse, lobten uns danach und meinten, wir hätten den besten Schnitt der letzten Prüfungen. Unser Fazit: Die Woche war sehr anstrengend und sehr schön, und wir sind froh, in Jürgen Fritsch einen so hervorragenden Fahrlehrer gefunden zu haben, der uns mit viel Humor und Lockerheit zum Ziel brachte. Im kommenden Jahr wollen wir hier im Barockreitzentrum auf jeden Fall wieder ein- bis zwei Wochenend-Lehrgänge machen, um unsere eigenen Friesen, Andalusier und Lipizzaner auch vor der Kutsche dressurmäßig zu arbeiten. Ein riesengroßes und herzliches Dankeschön an Friesen-Fritsch und seine Friesen!Beim Kurs dabei waren Elke Wedig, Rainer Alber, Ulrike Störzbach und Tatjana Früh