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Die klassische Reitweise ist Ursprung vieler heutiger Reitweisen. In der Zeit, als das Pferd im Krieg gleichzeitig Schutz und Waffe war, wurde viel Wert auf die Ausbildung gelegt. Da der Reiter im Kampf die Hände für die Waffen brauchte, mussten die Pferde sehr fein ausgebildet sein. Aus dieser Zeit stammen die meisten Schulsprünge.

Große Meister wie Xenophon, Pluvinel und Gueriniére prägten die klassische Reiterei.  Die Reiter, die sich als klassische oder barocke Reiter bezeichnen, arbeiten ihre Pferde nach den Grundsätzen der alten Meister. Diese waren bestrebt, die Pferde mit möglichst leichten Hilfen auch in höchster Versammlung zu reiten. In der klassischen Reiterei wird der Versammlung ein weit höherer Stellenwert eingeräumt als der Verstärkung. Auch wird hier das Pferd - anders als beim turniermäßigen Reiten - nicht nach einer bestimmten Reihenfolge ausgebildet, sondern es wird angenommen, was das Pferd anbietet. Eine große Rolle spielen die Seitengänge, insbesondere das Schulterherein.

Ein wenig Geschichte

Die früheste Reitlehre und Grundstein der klassischen Reiterei wurde von dem Griechen Xenophon (430 - 355 v. Ch. ) aufgeschrieben. Schon damals legte er Wert auf gymnastizierende Arbeit und echte Versammlung, ohne das Pferd in eine unnatürliche Form zu zwingen. Xenophon bezog auch das Wesen des Pferdes in seine Arbeit ein.

Nach Xenophon folgte eine lange Zeit, in der wenig Wert auf pferdeschonende Ausbildung gelegt wurde, eine absolute Unterwerfung des Pferdes wurde angestrebt. Frederigo Griso schrieb 1550 einen Text, in dem er seine Ausbildungsmethoden erläuterte. Auch Pignatelli war nicht zimperlich in der Wahl seiner Hilfsmittel. Er benutzte extrem scharfe Kandaren, um die Pferde gefügig zu machen. Erst sein Schüler Antoine de Pluvinel (1555 - 1620), der sich von den gewalttätigen Richtlinien seines Lehrers distanzierte, führte eine grundlegende Richtungsänderung in der Pferdeausbildung ein.

Er war nach Xenophon der erste Reitmeister, der die Psyche des Pferdes in der Ausbildung mit berücksichtigte und Lob und Belohnung als Erziehungsmittel der Strafe vorzog. Die Förderung der natürlichen Bewegung und der jeweiligen Veranlagung des einzelnen Pferdes standen für ihn im Vordergrund. Pluvinel war Rittmeister und Berater König Ludwigs XIII.

Der Herzog von Newcastle (1592 - 1676) führte wieder eine Wende zu Ungunsten des Pferdes ein, indem er eine Reitlehre veröfffentlichte, die sehr wiedersprüchlich war und die gewaltsame Unterwerfung des Pferdes nicht scheute. Dem Herzog wird die Erfindung des bis heute in den meisten Fällen stümperhaft angewendeten Schlaufzügels zugeschrieben.

Zu Beginn des 18.Jahrhunderts machte sich Francois Robichon de la Guériniére  (1688 - 1751) einen Namen, indem er seine Reitlehre "L`Ecole de Cavalerie" veröffentlichte. Darin verbannte er quälerische Reitausrüstung und reformierte die Reitmethoden von Grund auf. Er änderte Sattel und Sitz des Reiters in die bis heute gültigen Regeln, lehnte Hilfszügel und marterialische Kandaren vollkommen ab und plädierte dagegen auf Gymnastizierung und Durchlässigkeit der Pferde, womit eine echte Versammlung von hinten nach vorne möglich wird. Seine Reitlehre ist bis heute gültig.

Francois Baucher (1796 - 1873) erregte erneut die Aufmerksamkeit, indem er sich rühmte, nahezu jedes Pferd ausbilden zu können. Er veröffentlichte die Reitlehre "Methoden der Reitkunst nach neuen Grundsätzen". Bauchers Methoden waren und sind bis heute umstritten, einige Dinge jedoch haben sich durchgesetzt. So sagt man Baucher beispielsweise die Erfindung der Einer-Galoppwechsel nach.

Gegen Bauchers Reittheorien wandt sich Louis Seeger (1794 - 1865), der den Grundsatz vertrat, jeglicher Impuls muss aus der Hinterhand kommen, sowie sein Schüler Gustav Steinbrecht (1808 - 1885). Steinbrecht vertrat den bis heute wahrscheinlich wichtigsten Grundsatz "Reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade". Sein Buch "Das Gymnasium des Pferdes" wurde richtungsweisend für die klassische Reiterei.




 
     
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