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Zur klassischen Handarbeit gehört die Arbeit am langen sowie am kurzen Zügel. Warum Handarbeit? Schon die alten Reitmeister kannten die Vorteile der Ausbildung ohne Reitergewicht. Früher wurden die Pferde zunächst an den Pilaren ausgebildet, erst, als sie schon alle schwierigen Lektionen und Sprünge beherrschten, kam der Reiter dazu. Doch die Pilarenarbeit brachte auch Nachteile mit sich, da sie immer eine starre Einwirkung mit sich brachten. Aus diesem Grund hielt die Arbeit am langen Zügel Einzug, die bis heute Bestand hat und auch in allen vier Hofreitschulen praktiziert wird. 

Langer Zügel:   

Beim langen Zügel geht der Ausbilder seitlich neben dem Pferd auf Höhe der Kruppe, NIEMALS direkt dahinter. Je nach Ausbildungsstand des Pferdes wird mit oder ohne Gurt gearbeitet, ebenso variiert die Leinenführung.
Ein junges Pferd sollte grundsätzlich mit Gurt gearbeitet werden, um eine ruhige, gleichmäßige Lage der Leine zu gewährleisten, da noch viel korrigiert werden muß. Beim fortgeschrittenen Pferd wird ohne Gurt gearbeitet, die Handführung bleibt außer in den Seitengängen rechts und links an der Kruppe. Die Position des Leineführers ist auch hier immer seitlich neben dem Pferd.
Das Fahren vom Boden, wo der Leinenführer mit Abstand direkt hinter dem Pferd läuft, wird nur dazu verwendet, um das Pferd aufs einfahren vorzubereiten, hat aber nichts mit der klassischen Langzügelarbeit zu tun.

Für manche Ausbilder ist die Arbeit am langen Zügel die Krone der Ausbildung und wird nur mit Pferden gemacht, die unter dem Sattel bereits komplett ausgebildet sind. Dies ist für den Leinenführer die etwas einfachere Variante, da das Pferd alle Lektionen schon beherrscht.
Für uns ist die Arbeit am langen Zügel Mittel zum Zweck und ein großer Teil der Ausbildung. Bereits vor dem Einreiten werden die Pferde am langen Zügel mit den Kommandos vertraut gemacht, so dass auch zwischen Mensch und Pferd eine Vertrauensbasis aufgebaut wird.

Während der weiteren Ausbildung lernt das Pferd verschiedene Lektionen erst ohne Reiter. Kennt es den Bewegungsablauf erst einmal, fällt es ihm auch unter dem Reiter leichter zu verstehen, was dieser möchte. Durch das fehlende Reitergewicht fällt es ihm leichter, das Gleichgewicht zu halten, und die Gelenke, Sehnen und Bänder werden weniger belastet.

Kurzer Zügel:

Anders als am langen Zügel geht man am kurzen Zügel etwas vor Schulterhöhe am Pferd mit Blickrichtung nach vorne. Läuft man auf der linken Seite, greift die linke Hand den linken Zügel direkt hinter dem Trensenring, die rechte Hand greift den rechten Zügel, der über dem Hals des Pferdes liegt, die rechte Hand befindet sich daher an der linken Halsseite. Die Gerte befindet sich in der rechten Hand. Wechselt man auf die rechte Seite des Pferdes, wird alles entsprechend Spiegelverkehrt gegriffen.

Von vorne:

Zu Beginn der Seitengänge sowie zum anpiaffieren wird oft von vorne gearbeitet. Dabei geht der Ausbilder rückwärts, das Pferd ist auf Trense oder Kappzaum gezäumt. Mit Hilfe einer langen Touchiergerte gibt man dem Pferd die Signale an der Hinterhand, für die Seitengänge lernt das Pferd, von der Gerte weg- oder zur Gerte hinzutreten. 

Kappzaum:

Besonders in der Akademischen Reitkunst wird sehr oft am Kappzaum gearbeitet. Der Kappzaum hat ebenso wie die Trense Vor- und Nachteile. Der Vorteil ist natürlich, dass das empfindliche Pferdemaul geschont wird, da die Einwirkung verstärkt über den Nasenrücken erfolgt. Der Nachteil ist, dass aus ebendiesem Grund am Kappzaum keine so feine und genaue Einwirkung möglich ist wie am Gebiss.


 
     
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